Bang & Olufsen Beoplay H95 im Test (2024)

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Bang & Olufsen Beoplay H95 im Test (1)

Over-Ear-Kopfhörer

Mit seinem Kopfhörer-Flaggschiff Beoplay H95 bewegt sich Bang & Olufsen preislich deutlich über den Konkurrenzprodukten von Sony oder Bose. Ist das gerechtfertigt?

Autor: Andreas Seeger • 4.5.2021 • ca. 3:00 Min

Bang & Olufsen Beoplay H95 im Test (2)

© Hersteller

Pro
  • Case aus Aluminium
  • überragende Haptik und top Verarbeitung
  • intuitive Bedienung über Drehregler
  • vielseitige App mit regulierbarem ANC
  • sehr guter Klang
  • gutes ANC
  • herausragende Akkulaufzeit

Contra
  • Case und Kopfhörer vergleichsweise groß und schwer
  • Trageerkennung fehlt
  • hoher Preis

Fazit

Die Beoplay H95 sind die teuersten Kopfhörer in ihrer Klasse. Zu teuer? Das muss jeder selbst entscheiden. Klar ist aber: Wer das Geld übrig hat, erhält ein herausragendes Produkt, das in nahezu jeder Hinsicht überzeugen kann.

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Mit dem Over-Ear-Flaggschiff Beoplay H95 verfolgen die dänischen Audiospezialisten von Bang & Olufson eine ambitionierte Preispolitik. Eine UVP von 800 Euro macht sie zu den teuersten Produkten ihrer Klasse - für Sonys WH-1000 XM4 bezahlt man weniger als die Hälfte (379 Euro), selbst Apples AirPods Max sind im Vergleich ein Schnäppchen (600 Euro). Ist das zu hoch gepokert?

Design und Haptik vom Feinsten

Nein, denn für sein Geld bekommt der Kunde auch ein exquisites Produkt, das wird schon mit Blick auf das Case klar, das aus eloxiertem Aluminium besteht und magnetisch verschließt. Es beherbergt nicht nur die Kopfhörer, sondern auch Zubehör, das keine Wünsche offen lässt: Zum Ladekabel (natürlich USB-C) und zum Klinkenkabel gesellt sich ein Flugzeugadapter. Sogar ein antistatisches Wischtuch hat noch Platz gefunden. Vielreisende sehen allerdings sofort den Nachteil: Mit über 300 Gramm Gewicht und der ausladenden Form nimmt das Case viel Platz in der Tasche weg. Aber die überragende Anfassqualität tröstet darüber hinweg.

Der Hörer schließt hier nahtlos an: Aluminium, Titan, Leder sind die Zutaten, alles ist perfekt zusammengesetzt und exzel­lent verarbeitet, nichts klappert, knarzt oder wackelt. Das schlichte nordische Metalldesign mit den glatten, touch-empfindlichen Außenflächen stößt niemanden vor den Kopf, im Gegenteil. Stark: Die Ohrkissen halten mag­netisch und lassen sich mit einem Hand­griff entfernen, wenn man sie säubern oder desinfizieren möchte.

Überzeugendes Bedienkonzept

Auch bei der Bedienung geht Bang & Oluf­sen eigene Wege. Es kommt eine Mischung aus mechanischen Tasten (Sprachassistent aufrufen), Schaltern (Ein/Aus/Bluetooth­-Pairing) und Touch-Flächen (Play/Pause, nächster Song/ vorheriger Song) zum Einsatz. Das Highlight aber sind die beiden großen Dreh­ringe, die die Ohrhörer umlaufen und wie analoge Regler arbeiten. Rechts regelt man die Lautstärke, links die Stärke des ANC. Das ist nicht nur clever gedacht, sondern klappte im Test auch problem­los und intuitiv. Selten haben wir eine so gelungene Steuerung erlebt. Während man bei vielen Over-Ears nur elementare Möglichkeiten hat, kann man bei den H95 nahezu jede Funktion mit einer Handbewegung ansteuern. Angesichts dieses durchdachten Bedienkonzeptes überrascht das Fehlen einer Trageerkennung – die Musik stoppt also nicht automatisch, wenn man die Kopfhörer abnimmt.

Die aufgeräumte App erweitert die Möglichkeiten mit einem Equalizer, der 5 feste Klangeinstellungen bietet und zusätzlich mit dem "Beosonic"-EQ frei einstellbar ist. Dabei lässt sich der Klang mit einem Cursor in Richtung unterschiedlicher Attribute verschieben: Auf der horizontalen Ebene heißen sie "Entspannt/Energiegeladen" und auf der vertikalen Ebene "hell/warm". Auch das ANC bietet maximale Wahlfreiheit, man kann es von der Automatik adaptiv regeln lassen oder selbst Hand anlegen über einen virtuellen Schieberegler.

Bang & Olufsen Beoplay H95 im Test (3)

© Hersteller/connect

Sehr guter Klang

Die 40 Millimeter durchmessenden dynamischen Treiber mit Titanmembra­nen lieferten jede Menge Power, die maximale Lautstärke von 107 dB (Spotify) reicht auch Menschen, die gerne (zu) laut hören. Der Klang überzeugt ebenfalls, mit schwarzen Tiefbässen, klaren und straffen Mit­ten und knackigen, unangestrengten Hö­hen. Das Prädikat "sehr gut" wird nicht oft vergeben, ist hier aber hochverdient.

Bang & Olufsen Beoplay H95 im Test (4)

© connect

Wie unsere Messungen zeigen, haben die Techniker von B&O auch beim ANC einen richtig guten Job gemacht. Es neutralisiert mit 19 dB (mittlere Dämpfung) zwar nicht so effektiv wie Apples Airpods Max oder Boses 700er-Modell, aber die H95 bewegen sich im oberen Drittel unseres Testfeldes. Das adaptive ANC ist zudem optimal eingestellt. Der Transparenzmodus schließt hier nahtlos an, mit guten bis sehr guten Messergebnissen.

Bang & Olufsen Beoplay H95 im Test (5)

© connect

Bang & Olufsen Beoplay H95 im Test (6)

© WEKA Media Publishing GmbH

Akkulaufzeit und Fazit

Bei der Akkulaufzeit schafft es B&O, sogar noch einen drauf zu setzen. Die H95 spielen mehr als 34 Stunden ohne Unterbrechung und gehören damit zu den ausdauerndsten Kopfhörern, die wir jemals gemessen haben. Sie werden nur noch übertroffen von den Huawei FreeBuds Studio, die mit 40 Stunden Laufzeit einsam an der Spitze stehen. Die können aber weder bei der Haptik, noch beim Klang, noch bei der (App-)Steuerung mithalten. Bang & Olufsen ist mit den H95 ein – wenn auch sehr teures – Meisterstück gelungen. Wer das Geld übrig hat, erhält ein herausragendes Produkt, das in nahezu jeder Hinsicht überzeugen kann.

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